Keine Druckschrift-Experimente mit Hamburgs Kindern! Unterstützen Sie uns bei der Erhaltung der Schreibschrift als verbindlicher Unterrichtsinhalt an den Hamburger Grundschulen!
Der Trend zu Kuschelpädagogik und Entertainment-Schule in Hamburg ist leider auch nach dem Regierungswechsel im März 2011 ungebrochen: Nach dem Abschaffen des Sitzenbleibens und der Ausrichtung der Bildungspläne weg vom Wissen hin zu bloßen sog. "Kompetenzen" unter Ex-Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) hat sich die Schulbehörde unter dem neuen Schulsenator Ties Rabe (SPD) jetzt daran gemacht, in Hamburg die Lateinische Schreibschrift abzuschaffen:
In dem neuen sog. "Bildungsplan Grundschule", der am 16. Juni 2011 von der Deputation der Schulbehörde verabschiedet worden ist und nach den Sommerferien gelten sollen, soll es den Grundschulen künftig freigestellt sein, auf das Lehren der Lateinischen Schrift (Schreibschrift) als Schulausgangsschrift zu verzichten und stattdessen nur noch die sog. "Grundschrift" – ein Lieblingsprojekt der Anhänger der Einheitsschule – zu unterrichten. Im sog.
"Bildungsplan Grundschule – Deutsch"
liest sich das so: "Die Schülerinnen und Schüler entwickeln im Laufe der Grundschulzeit eine individuelle, flüssige und lesbare Handschrift. Im Anfangsunterricht wird dies entweder durch die Erarbeitung der unverbundenen Druckschrift und anschließend der Schulausgangsschrift als verbundener Schrift oder der Grundschrift als einziger Schrift ermöglicht (siehe Anhang)." (a. a. O., S. 14)
Bei der sog. "Grundschrift" können die Schülerinnen und Schüler praktisch alles machen, so lange man am Ende die Worte entziffern kann. Im Behördendeutsch des "Bildungsplans" liest sich das so: "Das Konzept der Grundschrift sieht das Erlernen formklarer Buchstaben vor, orientiert an der Druckschrift, die dann individuell verbunden werden können."
Der angebliche "Bildungsplan Grundschule" wird damit mehr oder weniger zum "Unbildungs-Plan". Da dieser "Bildungsplan" darüber hinaus in der Schulbehörde vorbereitet worden ist, ohne die Fachleute aus den Schulen einzubeziehen, fordert die Mitgliederversammlung der Vereinigung der Leiter Hamburger Gymnasien und Studienseminare (VLHGS) völlig zutreffend ein Moratorium für die vorliegenden Bildungspläne!
Wir fordern deshalb Schulsenator Ties Rabe auf, umgehend eine Korrektur des Bildungsplans zu veranlassen, um sicherzustellen, dass alle Hamburger Kinder auch künftig die Schreibschrift erlernen!
Links zu Medien- und Persseberichten finden Sie hier:
Schavan gegen Hamburger Grundschrift-Modell –
Hamburger Abendblatt v. 14.8.2011
Streit um Hamburgs richtige Schulschrift – Hamburg 1 – Schalthoff Live vom 5.7.2011
Keine Schreibschrift mehr in der Schule! - BILD Hamburg v. 28.6.2011
Wie sollen Hamburgs Schüler schreiben? – Hamburger Abendblatt v. 28.6.2011
Hamburger Grundschulen – Bald keine Schreibschrift mehr – Radio Hamburg v. 28.6.2011
Gekrittel am Gekrakel – taz v. 30.4.2011
Keine pädagogischen Interessen – taz v. 6.4.2011
Gutachter, Lobbyisten und Autoren – taz v. 16.2.2011
Künstlich erzeugter Schriftenwirrwarr -
taz v. 9.2.2011
Lasst sie vor der Schule schreiben lernen! -
taz v. 6.10.2010
Pfeiffer-Stolz, Karin: Was Holzpantoffeln mit Druckschrift zu tun haben